Als ich vor ein paar Wochen in Portugal war, habe ich Natas, diese Törtchen aus Blätterteig mit Creme gefüllt, kennengelernt. Das erste Mal begegneten mir diese kleine süßen Dinger im Hotel. Die gab es jeden Morgen am Buffet. Und – ganz klar – aß ich auch jeden morgen eins zum Frühstück. Irgendwie war ich sehr schnell nach diesen Dingern süchtig.

Wenn wir unterwegs waren, musste in jedem Cafe, was wir besuchten, ein Pastel de Nata probiert werden – ich musste doch schließlich vergleichen, welche am besten schmeckte. Im Reiseführer stand, die besten Natas gibt es in dem berühmten Vorort Belém – na also, dann nix wie hin! Es traf sich natürlich gut, denn nach Belém wollten wir sowieso. Nachdem wir uns das schnuckelige Belém angeschaut und lecker am Ufer gegessen haben, sind wir Richtung Antiga Confeitaria de Belém gegangen. Hier werden pro Tag 10.000 bis 15.000 Stück von den berühmten Natas nach Geheimrezept hergestellt.

Als wir der Konditorei näher kamen, sahen wir schon die Schlange für den Direktverkauf, so wie es im Reiseführer auch beschrieben war, die mich erwartete. Der Andrang war riesig! Ich stellte mich also brav in die Reihe und zu meiner Überraschung ging es relativ schnell voran. Im Laden war alles gut organisiert, ich bestellte, zahlte und weg war ich. Stolz trug ich die Papiertüte mit der Aufschrift der Konditorei vor mir her. Wie eine Trophäe. Und ich war nicht die einzige. Wir liefen die paar Meter zum Ufer und packten die Köstlichkeiten gleich aus, um sie zu probieren, drei an der Zahl. Ich war natürlich gespannt, denn ich wollte wissen, ob dieser Hype um die Konditorei in Belém wirklich gerechtfertigt war. Und ich kann euch sagen, das war es tatsächlich. Das Warten an der Schlange hat sich gelohnt! Frisch hergestellt schmecken sie am besten, ein Traum! Wir haben sie genossen, jeden Bissen!

Auf der anderen Seite muss ich auch sagen, dass es auch andere Orte in Portugal gab, wo sie auch wirklich sehr lecker schmeckten. Ich denke, das ist so ähnlich wie bei den Macarons, wo auch verglichen wird, wer sie am besten macht und von man uuuuunbedingt welche kaufen muss. Für mich stand der Entschluss schon fest: Wenn ich wieder zu Hause bin, will ich sie auch backen. Und hier ist das Ergebnis. Falls du sie backen willst, pass nur auf, dass du nicht süchtig wirst!

Schwierigkeit: normal

Dauer Zubereitung: ca. 40 Minuten

Rezept für: 4 Tarlette-Förmchen oder 10 Muffin-Förmchen

Einkaufsliste

1 Packung (270 g) Blätterteig (aus dem Kühlregal)
2 EL Mehl
1 Vanilleschote
1/2 l Milch
275 g Zucker
etwas Salz
1 Ei + 5 Eigelbe (Größe M)
12 TL brauner Zucker

Vorbereitung der Natas

1. Fette die Mulden eines Muffinbleches oder 4 Tarlettesförmchen mit etwas Butter ein.
Den Blätterteig mit dem Teigroller etwas größer ausrollen.

2. Aus den Blätterteig Kreise für die Natas ausstechen (immer etwas größer als der Durchmesser deines Förmchens).

3. Die Teigreste nicht kneten, sondern lege sie, mit etwas Mehl dazwischen, übereinander und rolle den Teig wieder aus, um weitere Kreise ausstechen.

4. Die Teigkreise in die Mulden legen und am Rand andrücken.

Füllung der Natas

1. Schneide die Vanilleschote längs auf und kratze das Vanillemark heraus.

 

2. Die Milch, die Vanilleschote (ohne das Mark) und 1 TL Butter in einem Topf kochen.

 

3. Wenn die Milch kocht, die Vanilleschote entfernen.

 

4. Zucker, 2 EL Mehl und 1 Prise Salz in eine Schüssel mischen und kräftig in die kochende Milch einrühren.

 

5. Jetzt das Vanillemark, Ei und die Eigelbe verquirlen. 2 bis 3 EL von der heißen Creme in die Eigelb-Mark-Mischung geben (um zu temperieren) und dann alles in die Creme einrühren.

 

6. Diese Vanillecreme gleichmäßig in die Mulden verteilen (fast bis zum Rand, lass 1 cm übrig). Die Natas im vorgeheitztem Ofen auf der mittleren Schiene bei 220° C ca. 12 bis 15 Minuten backen.

 

7.Wenn du sie aus dem Ofen herausholst, bestreue sie dann mit braunem Zucker.

 

8. Mit einem Küchen-Gasbrenner den Zucker karamellisieren. Fallst du keinen Gasbrenner zur Hand hast, kannst du sie auch unter dem heißen Grill im Backofen karamellisieren (benutze die oberste Schiene). Hier musst du gut aufpassen, dass sie nicht zu braun werden!)

 

9. Vor dem Servieren kannst du sie noch mit Zimt oder Puderzucker bestreuen (so wird es in Portugal gemacht).

 

10. Wenn du die Tarlettesförmchen nimmst, aber dir 4 zu wenig sind, verdopple einfach die Menge, sie sind am nächsten Tag auch lecker, aber frisch schmecken sie am besten. Ein tolles Gebäck für deine Kaffeetafel und für das Buffet!

 

 

Guten Appetit!

Eine kleine Info…

Die Pastéis de Belém (Plural) wurden von den Mönchen des Hieronymus-Klosters (kann man in Belém besichtigen) schon vor dem 18. Jahrhundert, hergestellt. Im Jahre 1834 wurde das Kloster geschlossen, als Portugal die Trennung von Kirche und Staat beschließt. Somit durften Klöster keine weltlichen Geschäfte mehr tätigen und die Mönche verkauften ihr Rezept an eine Zuckerraffinerie. Und seit 1837 werden die Pastel de Nata von der Patisserie „Pastelaria Casa Pastéis de Belém“ hergestellt und verkauft. Die Törtchen werden in Portugal meist mit Zimt oder Puderzucker bestreut gegessen.

 

 

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